Erdgas gilt als die am weitesten verbreitete Wärmequelle für Heizungen, bei Neubauten laufen ihnen jedoch Wärmepumpen den Rang ab. Welche Vor- und Nachteile haben beide Systeme oder die Kombination aus beiden? Welches ist am besten für Sie geeignet? Erfahren Sie mehr bei Buderus!
Im Vergleich: Gasheizung vs. Wärmepumpe
Derzeit ist die Gas-Brennwertheizung in Österreich die am meisten verwendete Heiztechnik. Hochwertige, modulierende Gasbrenner und sparsame Brennwerttechnik mit Abgaswärmerückgewinnung ermöglichen eine hohe Energieausbeute und erzeugen damit geringe Kosten und einen niedrigen Gasverbrauch. Gleichzeitig sind für neue Gas-Brennwertheizungen die Preise bei der Anschaffung sehr attraktiv. Gasheizungen zählen zu den preiswertesten Wärmeerzeugern für zentrale Heizsysteme.
Neue Gas-Brennwertthermen sind kompakt, stilvoll und komfortabel. Dazu kommt, dass eine Gastherme auch hohe Vorlauftemperaturen von sechzig Grad und mehr bei hohem Normnutzungsgrad liefern kann. Voraussetzung ist ein Gasanschluss. Ein Flüssiggastank ist eine Alternative, aber deutlich teurer im Verbrauch.
Der größte Nachteil der ausgereiften Heiztechnik ist die dauerhafte Bindung an den fossilen Energieträger Gas. Für das wichtige Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands müssen erneuerbare Energien langfristig die Gasheizung ersetzen.
Funktionsweise einer
Wärmepumpe.
Funktionsweise einer
Gasheizung.
Wärmepumpen arbeiten mit kostenloser Umweltenergie
Die Anschaffungskosten liegen im Vergleich zur Gasheizung für Wärmepumpen zum Teil deutlich höher. Stromverbrauch von Kompressor und Lüftern erzeugt den größten Teil der Betriebskosten. Die Leistungszahl der Wärmepumpe gibt das Verhältnis von Stromverbrauch zu effektiv generierter, nutzbarer Wärme an. Günstige Wärmepumpentarife können die Heizkosten enorm senken.
Verschiedene Arten von Wärmepumpen lassen sich praktisch überall anwenden. Mit bis zu 5 Kilowattstunden Heizenergie pro kWh Strom ermöglichen Wärmepumpen eine elegante und sparsame Nutzung erneuerbarer Energie. Die Ökobilanz verbessert sich nennenswert mit einen hohem Anteil von Ökostrom im Strommix.
Erdwärmepumpen für die Nutzung von Geothermie arbeiten mit Jahresarbeitszahlen von 4 und mehr. Grundwasserwärmepumpen erreichen sogar noch höhere Werte. Für Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die Leistungszahlen im Durchschnitt etwas geringer. Dafür ist auch der Finanzbedarf für die Anschaffung niedriger.
Wärmepumpenheizungen sind nur beim Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen effizient. Bei höherer Spreizung zwischen Vorlauftemperatur und Quelltemperatur steigt der Stromverbrauch stark an, und die Kostenvorteile gehen verloren. Daher sind geeignete Heizflächen und eine gute Dämmung vor allem für den Einsatz von Luft-Wärmepumpen wichtige Voraussetzungen.
Kosten für Anschaffung und Installation
Die Preise für das reine Heizgerät für ein typisches Einfamilienhaus sind im Vergleich von Gasheizungen und Wärmepumpen sehr unterschiedlich. Ein Gasbrennwertgerät ist in der Anschaffung generell billiger als eine Wärmepumpe.
Auch die weiteren Kosten sind je nach Objekt und Vorhaben sehr unterschiedlich. So ist bei der Sanierung einer alten Gasheizung die Installation bereits vorhanden. Die Gasheizung erneuern ist dann deutlich günstiger als die Umstellung auf eine Wärmepumpe. Das liegt insbesondere an den Anforderungen an die Dämmung und die Wärmeverteilung für die niedrige Vorlauftemperatur. Dazu kommen im Vergleich zur Gasheizung bei Wärmepumpen hohe Kosten für Bohrungen und Erdarbeiten. Für die Luftwärmepumpe gilt das allerdings nicht.
Im Neubau ist wiederum die Investition für Gas höher, weil der Anschluss, der Rauchfang, der Platzbedarf und anderes zusätzliche Kosten verursachen. Gleichzeitig lassen sich die Voraussetzungen für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe im Neubau günstig schaffen. So ist im Vergleich mit Gasheizungen eine Wärmepumpe für Neubauten häufig gar nicht wesentlich teurer.
Vorteile von Wärmepumpen | Vorteile von Gasheizungen |
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System fachgerecht planen und Vorteile ausnutzen
Die fachgerechte Planung ist in jedem Fall entscheidend. Wer an dieser Stelle spart und eine schnelle Entscheidung trifft, der ärgert sich langfristig oft über hohe Betriebskosten und die vermeidbare Umweltbelastung. Im Vergleich von Gasheizung und Wärmepumpe verzeiht erstere eventuelle Planungsfehler eher ohne gravierende Folgen. Eine ungünstige Gestaltung des Heizsystems senkt die Effizienz in einem Maß, das vielleicht gar nicht auffällt. Trotzdem gehen jährlich nennenswerte Summen verloren.
Bei einer Wärmepumpe sind die Toleranzbereiche kleiner. Hier muss jedes Detail passen, damit Sie für viele Jahre die vollen Vorteile aus Ihrer fortschrittlichen Heizanlage ziehen. Die Einbindung eines erfahrenen Energieeffizienzexperten ist daher unbedingt anzuraten. Dieser ist auch Ihr Ansprechpartner für die verschiedenen Förderungen, die im Vergleich von Gasheizungen und Wärmepumpen unterschiedliche Anreize setzen.
In einem Punkt ist im Direktvergleich die Gasheizung der Wärmepumpe langfristig deutlich unterlegen: Das ist die Ökobilanz. Denn während der Gasbrenner zwingend fossile Brennstoffe verbraucht, entstehen bei der Wärmepumpe Emissionen je nach aktuellem Strommix. Dabei steigt der Anteil erneuerbarer Energie ständig. Damit erhöht sich der ökologische Vorteil von Wärmepumpen mit jedem Prozentsatz grüner Energie – theoretisch bis zu einem nahezu klimaneutralen Betrieb. Finden Sie diese und andere moderne Lösungen für die Energiewende im Heizungskeller als optimal abgestimmtes Gesamtsystem bei Buderus! Unsere Experten sind gerne für Sie da!
Die häufigsten Fragen zum Vergleich von Gasheizung mit Wärmepumpen
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Eine Hybridheizung kombiniert zwei verschiedene Wärmequellen, die dann zur Warmwasserbereitung und/oder Heizung dienen. Eine Gasheizung lässt sich beispielsweise mit einer Wärmepumpe kombinieren, wobei die Gas-Brennwertheizung ab einer bestimmten Außentemperatur in Betrieb geht, da die Leistungszahl der Wärmepumpe schlechter wird. Etwa, weil die Außentemperatur zu niedrig ist: in Anlagen,wo kein Gas- oder Ölkessel die Wärmepumpe unterstützt, ist ein elektrisch betriebener Heizstab für diese Zwecke vorgesehen.
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Bei regelmäßiger Wartung, fachgerechter Planung und Installation haben Wärmepumpen eine Lebensdauer von 15 – 20 Jahren, eine Gasheizung hält ebenfalls mindestens 15 Jahre.