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Ratgeber Wärmepumpe

Unentgeltliche Energie aus dem Erdreich: Erdwärmesonden – Funktion & Kosten

Mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe heizen Sie günstig und klimafreundlich. Besonders effizient stellt eine Erdwärmesonde die Wärme bereit, die tief im Erdreich versenkt ist. Buderus informiert Sie über die Funktion der Erdwärmesonde und darüber, was Sie vor dem Kauf beachten sollten.

Was ist eine Erdwärmesonde?

Beratung eines Ehepaars vor der Wärmepumpe

Bei einer Erdwärmesonde handelt es sich um den Wärmetauscher einer Sole-Wasser-Wärmepumpe , auch Erdwärmepumpe genannt. Diese entzieht dem Erdreich einen Teil seiner Wärmeenergie, leitet sie zur Wärmepumpe und stellt sie so zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung zur Verfügung.

Die Erdwärmesonde besteht aus einer oder mehrerer Tiefenbohrungen , die die Erdwärme erschließen. In jeder Bohrung sitzt ein Rohr, in der eine Flüssigkeit (Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel) zirkuliert und dem Erdreich Wärme entzieht. Das Kältemittel liefert die aufgenommene Wärme an die Wärmepumpe, welche sie anschließend dem Heizkreislauf zur Verfügung stellt.

Der Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmesonde setzt verschiedene Genehmigungen, insbesondere den Wasserschutz betreffend, voraus. Für die Planung der Anlage muss zudem eine geeignete Tiefe für die Erdsonde der Wärmepumpe ermittelt werden. Diese ergibt sich aus dem Wärmebedarf des Hauses und den Bodengegebenheiten vor Ort. So hat eine Erdwärmesonde pro Meter trockenen Sedimentbodens eine Wärmeleistung von rund 50 Watt, pro Meter wassergesättigten Kieses oder Sandes sind es bereits 65 Watt. Bei einem hohen Wärmebedarf sind gegebenenfalls mehrere Erdwärmebohrungen mit ausreichendem Abstand zueinander notwendig.

Diese Vorteile bietet eine Erdwärmesonde
  • erneuerbare, kostenlose Wärme
  • klimaneutral, frei von CO2-Emissionen
  • keine Gefahren für die Umwelt bei professioneller Ausführung
  • besonders lange Lebensdauer (ca. 100 Jahre)
  • nahezu wartungsfrei
  • geringe Betriebskosten
  • geringer Platzbedarf
  • sowohl Heizen als auch Kühlen möglich

Wie lange hält eine Erdwärmesonde?

Frau schaut auf ihr Tablet

Eine Erdwärmepumpe mit Sonde stellt lange Zeit Wärme bereit. Tatsächlich weisen Erdwärmesonden eine Lebensdauer von bis zu 100 Jahren auf. In dieser Zeit arbeiten sie fast wartungsfrei, lediglich die Soleflüssigkeit sollte regelmäßig kontrolliert und, falls notwendig, erneuert werden. Sie besteht aus Wasser, dem ein Salz oder ein Frostschutzmittel (Glykol) als Gefrierschutz zugesetzt wurde.

Sind Erdsonde und Wärmepumpe richtig ausgelegt, dann ist auch ein Auskühlen des Bodens nicht möglich. Zur Unterstützung der natürlichen Regeneration kann im Sommer dennoch überschüssige Wärme aus dem Haus entnommen und ins Erdreich eingeleitet werden, z. B. durch die passive Kühlung des Fußbodenheizsystems.

Was kosten Erdwärmesonden?

Die Kosten für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe sind im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten hoch, hinzu kommen noch einmal Kosten für die Erdwärmesonde für Erschließung und Installation, abhängig von den geologischen Gegebenheiten vor Ort. Die daraus ergebenen Gesamtkosten sind im oberen Preissegment angesiedelt. Die jährlichen Wartungskosten und der Betrieb hingegen sind sehr gering.

Welche Förderungen für Wärmepumpen gibt es?

Bund, Länder, Gemeinden und Energieversorger bieten verschiedene Förderprogramme für neue Heizanlagen an. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die aktuellen Förderungen in Österreich.

Wie werden Erdwärmesonden installiert?

Installateur und Kunde begrüßen sich

Die Installation einer Erdwärmesonde ist mit einigem Aufwand verbunden. So ist zunächst eine Tiefenbohrung nötig, um die nötige Erdwärme zu erschließen. In dieses Bohrloch wird anschließend das Rohr eingelassen, in dessen Inneren schließlich das Frostschutzgemisch zirkulieren soll. Die richtige Tiefe der Erdwärmebohrungen sowie deren Anzahl hängt von der jeweiligen Wohnfläche ab. Ein kleines Einfamilienhaus benötigt vielleicht nur eine Tiefenbohrung, ein Mehrfamilienhaus kann zehn oder mehr Bohrungen voraussetzen. Auch das Material des Bodens beeinflusst die Bohrtiefe, weil zum Beispiel trockenes Sediment weniger Wärme speichert als vergleichsweise wasserreicher Kies oder Sand. Kommen mehrere Erdwärmesonden zum Einsatz, dann müssen diese zudem in ausreichendem Abstand zueinander errichtet werden, um sich nicht gegenseitig bei der Arbeit zu behindern.

Bevor Sie überhaupt eine Tiefenbohrung nach Erdwärme durchführen lassen dürfen, müssen Sie für diese eine Genehmigung der zuständigen Behörden einholen. Das sind in der Regel die Untere Wasserbehörde und die Bergbaubehörde. In einigen Regionen, etwa in Wasserschutzgebieten, dürfen grundsätzlich keine Tiefbohrungen vorgenommen werden. Informieren Sie sich also frühzeitig, ob der Bau einer Erdwärmepumpe auf Ihrem Grundstück möglich ist.

Welche Alternativen zur Erdwärmesonde gibt es?

Auch dort, wo Sie keine Genehmigung für eine Erdwärmesonde erhalten, lässt sich häufig eine Sole-Wasser-Wärmepumpe einsetzen. Die Lösung ist ein Flachkollektor. Dabei handelt es sich um einen Erdwärmekollektor, der nicht über eine Tiefbohrung in der Erde versenkt, sondern stattdessen direkt unter der Oberfläche vergraben wird. Flachkollektoren machen somit die in der Erde gespeicherte Sonnenwärme nutzbar.

Flachkollektoren lassen sich mit geringem Aufwand verlegen, liefern allerdings weniger Wärme als eine Erdwärmesonde. Zudem kann die Fläche, in der ein Flachkollektor installiert ist, später nicht bebaut oder mit Bäumen und tiefwurzelnden Pflanzen bepflanzt werden. Eine Nutzung als Rasenfläche oder Zufahrt ist jedoch problemlos möglich.

Die häufigsten Fragen zur Erdwärmesonde

  • Das Bohrloch der Erdwärmesonde wird verpresst oder verfüllt, um sämtliche Hohlräume zu verschließen, über die Wärme verloren gehen könnte. So wird die Leistung der gesamten Wärmepumpenanlage gesteigert. Zudem stabilisiert die Verfüllung die Erdsonde, was im Falle von Beschädigungen ein Austreten der Soleflüssigkeit ins Erdreich verhindert.

  • In einigen Fällen kann das Erschließen von Erdwärme durch eine Tiefenbohrung zu Problemen führen. Eine Bohrung kann Erdstöße auslösen oder auf ein unter Druck stehendes Grundwasservorkommen stoßen. Um solche unangenehmen Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie sich für die Erdwärmebohrung an ein erfahrenes Unternehmen wenden. Zudem ist es ratsam, für den Schadensfall eine Versicherung abzuschließen.

  • Auch der Betrieb der Erdwärmesonde mit reinem Wasser ist möglich. In diesem Fall muss jedoch die Bohrung der Erdwärmesonde 30% tiefer ausfallen. Dadurch wird die Planung aufwendiger. Deswegen ist dieses Vorgehen nur bei großen Anlagen sinnvoll.

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